Anstatt sich mit der Mannschaft im gnadenlosen Abstiegskampf ernsthaft auf das Spiel gegen Mattersburg vorzubereiten, zog es Trainer Peter Pacult lieber vor mit seinen Schützlingen sich der Thermengaudi in Bad Tatzmannsdorf hinzugeben. So nach dem Motto: „Plantschen für den sportlichen Aufschwung“. Peter Hlinka liess im Premiere Interview auch leicht anklingen wo bei Rapid derzeit die wahren Probleme beheimatet sind. Wörtlich meinte er in’s Mikrofon des Premiere Mitarbeiters: „Ich hoffe Peter Pacult hat für uns ein schönes Hotel ausgesucht.“
Mit solchen Problemen im Unterbewusstsein, und einer optimalen Vorbereitung im thermalen Plantschbecken ging man also in die Partie gegen Mattersburg. Erwarten durft man allerdings nicht zuviel. Ich persönlich hätte schon einen Punkt als einen Riesenerfolg eingestuft, doch auch diesmal reichte es nur für eine weitere Niederlage. Eine knappe zwar, aber dennoch, Niederlage bleibt Niederlage.
Den Kampf kann man der Mannschaft nicht absprechen. Doch Kampf ist eben zuwenig wenn man nicht in der Lage ist zumindest über 90 Minuten einige zusammenhängende Spielzüge zu fabrizieren, welche anschliessend in mehr oder weniger guten Einschussmöglichkeiten münden sollten. Wenn man dann schon durch Zufall zu Tormöglichkeiten kommt, und diese dann auch noch stümperhaft vergibt, so darf man sich wahrlich nicht beklagen ohne Punkte die Heimreise antreten zu müssen.
Besonders jämmerlich präsentierte sich Trainer Peter Pacult nach dem Spiel im Gespräch mit den Journalisten. Der Schiedsrichter wäre angeblich schuld an der Niederlage. In der ersten Halbzeit hat der Schiedsrichter bei einem glasklaren Handspiel von Burgstaller im Strafraum nicht nur seine beiden Augen im Gesicht zugedrückt, sondern wohl auch noch seine Hühneraugen an den Fusssohlen. Da sag ich dann normalerweise „vielen Dank Herr Schiedsrichter“, damit wir nicht schon in der 1. Halbzeit mit 0:1 zurückgelegen wären. Dann sich aber nach dem Spiel über den Schiedsrichter aufzuregen er hätte gegen Rapid gepfiffen ist absolut letztklassig Herr Pacult!
Die Niederlage gegen Mattersburg ist nicht überraschend gekommen. Eine Heimniederlage gegen Sturm Graz würde wohl auch keinen überraschen, obwohl ich persönlich diesmal zumindest mit einem Punkt rechne. Denn am 9. Dezember in Ried wird es wohl oder übel auch eine Niederlage setzen. Gegen wen soll man dann zumindest einen Punkt holen, wenn nicht zu Hause gegen Sturm? Für Rapid gibt es keine leichten Gegner mehr, nicht einmal ein Regionalligist im ÖFB Cup, also wird man wohl im nächsten Heimspiel gegen Sturm übers Limit gehen müssen um überhaupt irgendwie ein Remis erringen zu können.
Rapid ist am Tiefpunkt angekommen. Die Durchhalteparolen vieler Experten mit dem bereits überstrapazierten Satz: „im Frühjahr wird’s schon besser werden“, entlocken einem nur mehr ein mildes Lächeln …
SV Mattersburg – SK Rapid Wien 1:0 (0:0)
Pappelstadion, 15.000 Zuschauer, SR Drabek
Tor: Patocka (71.)
SV Mattersburg: Borenitsch (46./Almer) – Mravac, Sedloski, Patocka – Atan, Schmidt, Kühbauer, Mörz (93./Lang), Fuchs – Naumoski, Th. Wagner (65./Bürger)
SK Rapid Wien: Payer – Martin Hiden, Valachovic, Burgstaller – Kavlak (67./Korkmaz), Vorisek, St. Kulovits (75./Bazina), Bejbl, Sara – Hoffer
(83./Bilic), Kincl
Rote Karte: Burgstaller (73./Foul)
Gelbe Karten: Atan bzw. St. Kulovits, Hoffer, Hedl (als Ersatzspieler), Kincl, Valachovic