Beginn: 16:00

Union Leonding – Westbahn Linz 2:4 (1:2)
Dipl.-Ing. Ferdinand Karl Sportanlage, 65 Zuschauer

Torfolge:
0:1 (17.) Daniel Herrmann
1:1 (24.) Christoph Lehner
1:2 (30.) Dzevad Busatlic
1:3 (61.) Manuel Greger
1:4 (68.) Manuel Greger
2:4 (89.) (Eigentor) Rene Thiel

Eine relativ klare Sache war das heute für die Gäste aus Linz. Nach 17 Minuten bereits die Führung, zwischenzeitlich durch den Ausgleich etwas gehemmt, aber dann doch um den Tick stärker und vor dem Tor abgeklärter. Ab der 30. Minute agierte man wieder mit der Führung, nachdem Spitzenverdiener Dzevad Busatlic eingeschossen hatte. Es war im Anschluss kein schönes Spiel. Westbahn tat nur das nötigste und Union Leonding konnte nicht mehr geben als es ohnehin versuchte. In der zweiten Halbzeit fielen für Westbahn in einer Drangperiose innerhalb von 8 Minuten zwei weitere Tore, und da war das Spiel dann schon entschieden. Das Eigentor kurz vor Schluss nur noch Kosmetik. Fazit: ein ungefährdeter Sieg des Linzer Eisenbahner gegen aufopfernd kämpfende aber doch deutlich unterlegene Leondinger.

Die Dipl.-Ing. Ferdinand Karl Sportanlage lässt grosses vermuten. Im Endeffekt handelt es sich aber nur um ein mit mit Werbebanden umschlossenes Fussballfeld. Lieblos aufgestellte und vom Alter schwer gezeichnete Bierbänke sollten sowas wie eine nicht überdachte Haupttribüne simulieren. Doch selbst eine ausreichende Anzahl der Bänke liess zu wünschen übrig. Es war eine triste Atmosphäre die hier vorgeherrscht hat. Gut 65 Zuschauer die sich von der Partie auch nicht allzuviel erwartet hatten.

Ein Blick auf die sogenannte „Haupttribüne“. Kabinen, ein Getränke und ein Imbissstand, Bierbänke, Biertische und eine handvoll mässig begeisterter Zuschauer. Bei den 65 Zuschauern wurden natürlich auch die Neugeborenen im Kinderwagen mitgezählt. Streng genommen dürften es maximal 20 zahlende Zuschauer gewesen sein. MAXIMALST! Auch der Imbissstand liess mich in eine kleine Depression verfallen. Auf die Frage nach Bratwürstl erwiderte man mir: „Wir haben nur Bosna!“

Gleich nach Anpfiff der Partie gingen aber kurz die Emotionen hoch. Ein vorlauter Zuschauer beleidigte den Linienrichten mit dem Wort „Rollmops“. Das wollte der „Linesman“ aber nicht auf sich sitzen lassen. Mit wutentbranntem Gesicht wendete er sich zum Publikum und konterte auf seine Art. Etwas später machte er sich während des Spiels über die Teilung Jugoslawiens lustig. Zitat: „Mia san a nu immer mit de Mühlviertla beinaund.“ Auf den Vorwurf eines Zuschauers dass er sich auf das Spiel konzentrieren sollte, erwiderte er lässig dass er nur zur Unterhaltung hier wäre und er (der Zuschauer) aufpassen sollte den Ball nicht in das Gesicht zu bekommen.

Das Duell Sandro Kehrer (6) gegen den 15-jährigen Jungstar Kevin Elezaj (8).

Wesbahns Mann mit dem kurzen Haar konnte heute mit einer sehr starken Leistung im Mittelfeld überzeugen. Läuferisch und technisch mit Sicherheit ein Gewinn für die Mannschaft.

Auch der technisch extrem starke Manuel Greger wusste zu überzeugen. In der zweiten Halbzeit versetzte er dem Gegner den Todesstoss.

Immer wieder sorgte der Westbahn Wunderknabe Kevin Elezaj für Gefahr.

Kevin Elezaj in Grossaufnahme mit seinem überforderten Bewacher Sandro Kehrer. Selbst kritische Fussballexperten lobten den jungen Mann und sprechen ihm ein aussergewöhnliches Talent zu.

Harte Duelle an der Mittellinie prägten die Szenerie in der 1. Halbzeit.

Manuel Greger (17) heute wahrscheinlich einer der besten Akteure am Feld.

Gagenkaiser Dzevad Busatlic am Ball.

Westbahns Topverdiener war heute jeden Euro wert. Er sorgte im Angriff ständig für Unruhe, erzielte den wichtigen 2:1 Führungstreffer in der 1. Halbzeit, und wusste auch mit seiner Technik zu überzeugen. Sicher ein Gewinn für Westbahn, wenn auch nicht kostengünstig, aber Qualität hat nun mal ihren Preis. Ob in der Bundesliga, oder in der 2. Klasse Mitte.

Nun der grosse Schreck für alle Westbahn Linz Freunde. Startorhüter Bärli die Bärenkranke wenige Sekunden vor dem 1:1 Ausgleich.

Gegen den plazierten Schuss von Christoph Lehner war er aber völlig machtlos.

Trotz der absoluten Schuldlosigkeit nagt der Gegentreffer sichtlich an seinem zarten Gewissen.

Leonding spielte gut mit. Es fehlte aber die individuelle Klasse im Angriff und der tödliche Pass aus dem Mittelfeld. Hier eine brenzlige Situation nach einem Eckball.

Westbahns Christian Reinald Leitner (16) gegen Union Leondings Thomas Magnet (11).

Der übertriebene Einsatz von Marco Kobler half nichts. Union Leonding ging als Verlierer vom Platz.

Gute Stimmung bei Westbahn Linz nach dem Spiel …